Wo kann man noch Essen wie zu DDR-Zeiten? Natürlich im Osten. Und da das Oderbruch der östlichste Zipfel Deutschlands ist, dürfen hier diese Kantinen mit Kultcharakter nicht fehlen.
In der Region Oderbruch / Märkisch Oderland haben sich zum Glück einige dieser ehemaliger LPG-Kantinen gehalten. Und ebenfalls glücklicherweise wurden auch die alten Rezepte überliefert. Und so sind wir froh, dass uns das preiswerte und zumeist schmackhaften Essen erhalten geblieben ist.
An erster Stelle steht das Kult-Gericht: Jägerschnitzel mit Tomatensoße und Nudeln. Das darf auf keiner Karte fehlen.
Aber auch Grützwurst ("Tote Oma"), Königsberger Klopse, Hühnerfrikassé mit Reis oder Bulette mit Kartoffeln und Mischgemüse erfeuen den Nostalgiker/innengaumen.
Dabei sind die Speisen meist preiswert (um 5-6 Euro) und recht großzügig portioniert.
Die Kantinen sind Überbleibsel der LPG Mittagsversorgung, der ehemaligen DDR. Deshalb liegen sie oft in unscheinbaren Baracken oder Industriegebäuden. Sie sind nicht hübsch und prachtvoll von außen aufgezogen, sondern versteckt und nicht einfach zu finden. Keine schicken Webseiten preisen die Kantinen an. Mund zu Mund Propaganda ist das Gebot der Stunde, um in den Genuss der DDR-Klassiker zu gelangen.
Das Frühlingswetter macht Lust, mal wieder auszufliegen. Für uns bedeutet das, die schöne Schüssel des Oderbruchs Richtung Norden zu verlassen.
Wir lassen uns von den Worten Erich Kästners leiten:
:
„Bäume schweigen, doch sie sind nicht stumm.
Man kann mit ihnen wie mit Brüdern reden
Und tauscht dabei die Seele um.“
Unser Ziel sind Baumriesen auf einer Halbinsel, die sich aus dem klaren Wasser des Parsteiner See, im Nachbarlandkreis Barnim, erhebt. Der Pehlitzwerder, bekannt durch einen der artenreichsten und dichtesten Bestände an besonders sehenswerten alten Bäumen.
Etwas versteckt, aber nur wenige Minuten vom Zentrum Wriezens entfernt, liegt der Altkiez. Dieser Teil Wriezens war bis zum 1. Mai 1930 ein eigenständiges Dorf. Heute befinden sich hier einige der ältesten Häuser der Stadt. Am ehemaligen Anger stehen sich die Gebäude mit ihren Giebeln gegenüber. Mit den Krüppelwalmdächern bilden sie ein sehenswertes Ensemble.
Den Abschluss der schmalen Grundstücke bildete jeweils eine geschlossene Reihe von Scheunen, an der Straße nach Letschin sieht man die noch erhaltenen.
Im Altkietz können wir, anders als in der Stadt Wriezen, noch recht leicht erahnen, wie es hier vor dem zweiten Weltkrieg einmal ausgesehen hat. Die Straßen sind mit Granitsteinen gepflastert, eine Lindenallee säumt den zweigeteilten Straßenlauf, vor den meisten Häusern stehen Bänke und laden zu einem Plausch.
Tief im Osten, schon fast an der Oder, fallen die Hänge des Oberbarnims ab ins Oderbruch. Für Brandenburg überraschend tiefe Schluchten und Täler
durchziehen die Wälder westlich von Bad Freienwalde, kleine Bäche plätschern talwärts.
Hier im nördlichen Teil des Oderbruchs wird viel unternommen, um Interessierten die Idylle der eigentümlichen Landschaft zu offenbaren. Zahlreiche
markierte Wanderwege führen zu Aussichtstürmen, Schutzhütten oder versteckten Seen.
Aktuell zum 15.12.2019 wurde die neue PlusBus-Linie 889 eingeweiht, welche den S-Bahnhof Strausberg-Nord mit Bad Freienwalde werktags im ein Stunden- und am Wochenende im zwei Stunden-Takt
verbindet. (Fahrplan abrufbar unter: www.bbg-eberswalde.de oder hier als PdF-Flyer) So ist das kleine Städtchen am Rand des Oderbruchs von Berlin aus sehr
gut zu erreichen.
Fontane war der Reise-Blogger des 19.Jahrhunderts. Nachdem er viele ferne Länder erkundet hatte, erkannte er, dass das Gute doch so nah liegt und die Heimat "nicht minder schön" ist. Fontane beschloss also sein Land zu bereisen und hierüber zu berichten. Dreißig Jahre lang "durchzog" er nach "Lust und Laune" die Mark, beobachtete, erkundete, recherchierte, sprach mit den Bewohnern und schrieb das Erlebte in seinen Notizbüchern nieder. Sein daraus entstandenes Buch, die "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" wurde damals schon zum Bestseller und noch heute zitieren viele Prospekte, Reiseführer und Reiseblogs aus Fontanes Wanderungen.
Gerade im diesjährigem Fontanejahr erleben Wanderungen durch die Mark Brandenburg eine nie gesehene Resonanz und Renaissance. Und auch unser aktuelles Ausflugsziel ist eine Hommage an die von Fontane im Kapitel „Der kleine und der große Tornowsee" beschriebene Landschaft mit Bergen, Tälern, Seen, Flüßchen, Wiesen & Wäldern und Mooren rund um Buckow, in der Märkischen Schweiz.