Neutrebbin mausert sich in den letzten fünf Jahren zur Halloween-Hochburg des Oderbruchs. In diesem Jahr wurde das Fest allerdings an dem Sonnabend vor dem 31.10. veranstaltet, damit noch mehr Gruselwillige mitfeiern können. Der Plan ging auf, es wurden über 500 Halloween-Fans gezählt.
Das Neutrebbiner Halloween-Spektakel wurde von den Initiatoren* lange vorbereitet und geplant. Die Einwohner* werkelten, bastelten, schmückten und dekorierten seit Tagen ihre Straßen, Häuser und Gärten.
.... "Deutsches Haus" später "Zum Alten Fritz". Hier spielt Theodor Fontanes mörderische Geschichte "Unterm Birnbaum".
Inspiriert von einer wahren Begebenheit, ließ Theodor Fontane in seiner Kriminalnovelle mehrere Personen wieder auferstehen und setzte damit Letschin und der Gaststätte ein literarisches Denkmal.
Wer sich das geschichtsträchtige Gasthaus von innen anschauen möchte, wird leider derzeit kein Glück haben. Der Gastwirt, der seit 1969 den Betrieb aufrecht erhielt, fand bis 2014 ebenfalls keinen Nachfolger und musste aus Altersgründen schließen. Heute kann hier zwar nicht mehr gezecht, aber noch übernachtet werden.
Groß Neuendorf liegt direkt an der Oder. Der lange Deich schützt den Ort und seine Bewohner. Die Oder fließt hier sehr breit und in ruhigen Zeiten, ohne Hochwasser, gemächlich dahin. Sehr
beeindruckend. Der Hafen war früher der Dreh- und Angelpunkt des Dorfes. Hier wurden Frachten gehoben und Geschäfte abgewickelt. Heute ist das denkmalgeschützte Hafenensembel mit seinem Verladeturm bei Touristen wegen seiner vielfältigen Attraktionen, z.B. wegen dem Theater im Bahnwaggon, beliebt.
Aktuell: Ab 24.April 2017 legt hier ein Ausflugsdampfer an und schippert die Oder entlang bis nach Küstrin.
Kulinarisches mit Aktivitäten zu verbinden, hat in Reitwein (südliches Oderbruch) eine fast 100-jährige Tradition. Die Gaststube "Zum Heiratsmarkt" wurde zwar schon 1819 gegründet. Der berühmte Heiratsmarkt entwickelt sich allerdings erst im Jahre 1921. Seit den 1980iger Jahren ist das lustige Treiben, rund um das Heiraten für einen Tag über die Ländergrenzen bekannt und zog jedes Jahr, am Wochenende nach Pfingsten tausende Besucher ins Oderland.
Inzwischen hat sich hier eine Event- und Ausflugsgaststätte mit Angeboten über das ganze Jahr hinweg, mit Kultur- und Veranstaltungen etabliert. So finden regelmäßig Konzerte, Feste und andere Aktivitäten statt. Wir besuchten das Krimi-Dinner "Königsblau"- ein Theaterstück, um einen Mord an König Friedrichs Hof, zum Mitraten und Mitfiebern, kombiniert mit leckerem Essen.
Früher waren die Quappen im Oderbruch so verbreitet, dass das Fett von den Bauern zum Abbrennen und als Fackel benutzt wurde. Inzwischen sind die Populationen dieser Süsswasser-Dorschart stark zurück gegangen.
Die seltenen Fische dürfen nur noch zu bestimmten Zeiten und in bestimmten, festgelegten Gewässern gefangen werden und sind deshalb bei Anglern, Gastwirten und deren Gästen sehr begehrt. Die Angler kommen von weither, um diese Fische in der Oderbruchregion zu fangen. Dafür nehmen sie langes Warten und bibbern in der Kälte in Kauf.
Belohnt werden sie mit einem sehr schmackhaften Speisefisch mit weißen und lockeren Fleisch. In der Winterzeit kann man hier im Oderbruch einige Gaststätten finden, die diesen edlen Raubfisch frisch als regionale Spezialität auf ihre Speisekarte setzen.
Von 1961 bis 2007 wurde in einem bisher einzigartigen Filmprojekt der Alltag einer ganzen Schulklasse aus Golzow (im Oderbruch) auf Zelluloid festgehalten.
Am Ende, wurde über 46 Jahre der Alltag und die Entwicklung von 18 Menschen, die den Aufbau und Zusammenbruch des DDR- Staates miterlebten, auf 18 DVD´s und 42 Stunden Fimmaterial heruntergekürzt. Gezeigt wird mit diesem Kunstwerk ein eindrucksvolles Zeugnis über Lebenswege und Schicksale.
Im Filmmuseum Golzow erhält man tiefe Einblicke in die Entstehung dieses monumentalen Werkes der Filmgeschichte. Absolut empfehlenswert für alle Film- und Geschichtsfans und natürlich kommt
jeder, der gern ein bisschen DDR- Revival erleben möchte, auf seine Kosten.
Das traditionelle Weihnachtsbaumverbrennen findet Mitte Januar in vielen Dörfern im Oderbruch (wie in Altfriedland) und in Brandenburg statt. Oft begleitet und organisiert von der jeweils ansässigen freiwilligen Feuerwehr. Das Feuer wird von dieser im großen Stil vorbereitet, damit das neue Jahr angemessen begrüßt und mit großer Show nochmals alle bösen Geister vertrieben werden. Glühwein und Würstchen wärmen von innen. Man trifft sich, quatscht und lacht.
In Altfriedland ist das Feuer besondes beeindruckend. Direkt neben der Klosterschänke, das Kloster, die Klosterkirche sowie den Klostersee vor Augen, wird das Weihnachtsbaum-Verbrennen zum Happening. Denn jede Familie, die am Wettbewerb teilnehmen möchte, beschriftet im Vorfeld ihren Baum und die Feuerwehr sammelt diesen ein. Ist das vorbereitete Feuer groß und heiß, beginnt die Show.
Jeder Baum wird einzeln auf das Feuer geworfen und anhand der Brennstärke, Knister-Lautstärke, Helligkeit etc. mit lautem (oder nicht so lautem) Ahhh und Ohhh belohnt. ....
Der Baasee liegt ganz in der Nähe von Altranft zwischen Bad Freienwalde und Wriezen in einem Talkessel, umgeben von Bergen, 75 Minuten von Berlin entfernt.
Das Mischwaldgebiet ist neben dem Lug ins Land eines der schönsten Ausflugsziele der Gegend und gehört zum Sonnenburger Forstrevier, welches, wegen seines besonderen Baumbestands, zu den berühmtesten Waldgebieten Deutschlands zählt. Schon Fontane wurde vom Baasee begeistert. Er beschrieb ihn in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Der See ist ähnlich wie die Unterfutter-Eiche, mit alten Mythen und Sagen umwoben.
Und nicht nur das. Hier finden sich auch auf kleinstem Gebiet: der höchste Baum Brandenburgs, viele Wanderwege, das Baasee-Moor - mit wilden Orchideen- sowie die skurrile Waldschenke, in der vor allem am Wochenende immer viel Trubel herrscht.....
Die Unterfutter-Eiche ist ein bedeutsamer und höchst mystischer Ort, dessen Geschichte mir noch heute jede Menge Gänsehautschauer über den Körper jagt. Ja, ich gebe zu, ich bin für solche Erzählungen empfänglich, denn ich selbst hatte schon den einen oder anderen hellsichtigen Traum.
Wir sind zwar schon eine Weile im Oderbruch unterwegs und haben hier sehr viele Sachen gesehen und erlebt. Doch über diesen Ort und seine Historie hätten wir höchstwahrscheinlich nichts erfahren, wenn wir uns nicht in Oderbruch-Reise- und Geschichtsbücher aus der Bibliothek eingelesen hätten.
Zum Glück stieß ich also in einem alten Reiseführer auf die Biografie des Läufers Unterfutter, ein Kurier, dessen Schicksal hier an diesem Ort, vor fast genau 272 Jahren eine traurige Wendung nahm.
Im letzten Blogartikel über Zollbrücke konnte ich schon einen Überblick über den kleinen Ort mit seinen vielen Gaststätten und
Attraktivitäten geben.
Inzwischen haben wir uns die 2016 eröffnete "Randwirtschaft" angeschaut. Das Konzept und das Ambiente begeisterte uns voll und ganz.
Das Restaurant "Randwirtschaft" ist aus dem, im Oderbruch sehr bekannten "Theater am Rand" hervor gegangen. Der Verein, unter der Schirmherrschaft vom Schauspieler Thomas Rühmann, baut seit Jahren nach und nach auf dem Gelände das Theater und nun auch die Gastwirtschaft an und aus, so dass die Theatergäste jetzt zusätzlich zum kulturellen Angebot auch noch kulinarisch verwöhnt werden können.
Fort Gorgast gehört zu den verwunschesten Orten im Oderbruch. Hier sind wir schon mehrfach rumgeklettert und jedesmal hatte die gesamte Familie Spaß.
Nicht nur für die Kinder ist es ein großes Abenteuer im inneren der Kassematten rumzutoben. Enge, lange Gänge, dunkle Räume, die ineinander übergehen, und mit Geheimgängen verbunden sind, so dass man nicht mehr weiß, ob man hier schon war, oder nicht.
Besonderen Spaß bringt es, wenn in den gruseligen, dunklen Ecken, die Leuchtstoffröhren nur manchmal aufflackern und man sich wünscht, eine Taschenlampe dabei zu haben. Oder wenn die Spinnweben übers Gesicht streichen und sich der Jüngste freut, wenn er uns durch Verstecken-Erschrecken zum Kreischen bringen kann.
eigentlich wollten wir das orginal, berühmt, berüchtigte und superleckere Oderberger Eis essen und parkten in der Angermünder Straße, direkt vor einem Antiquitäten-Laden. Die auf der Straße ausgestellten Sachen (Gartenequipment, Holzklappstühle, Zink-Gießkannen und alte Bücher) zogen uns, als Garten-Fans, sofort an. Die Eisdiele war erstmal vergessen, wir hatten ein neues Ziel.
In der alten Apotheke aus dem 18. Jahrhundert haben die Eheleute Diebel einen Antiquitätenladen eröffnet. Auf zwei Etagen gibt es jede Menge zu entdecken. Möbel aus drei Jahrhunderten harren dort ihrer neuen Besitzer. Die Antiquitäten sind in den Räumen sehr schön harmonisch, geschmackvoll und wohnlich angerichtet.
Im letzten Raum war ein ausgestopfter Waschbär ausgestellt. Die Hausherrin hatte ihm den Namen Rudi gegeben und wir erfuhren dann eine sehr skurrile Geschichte.
Nach unserem Besuch im Korbmachermuseum Buschdorf wurden wir durch einen Wegweiser auf die "Alte Tanksäule" aufmerksam gemacht. Da diese nur 1,1 km weit entfernt ist, machten wir uns auf den Weg.
Die "Alte Zapfsäule" entpuppte sich zwar als nur halbwegs eindrucksvoll, doch neben dieser besagten Zapfsäule aus LPG-Zeiten, fanden wir ein verwunschenes, zugewachsenes Häuschen und einen redseeligen Nachbarn, der uns interessante Geschichten aus dem Dorf zu berichten wusste......