Eis-Alex in Golzow

(c) Heike Dahl Ossibecher beim Eis-Alex in Golgast Oderbruch-blog.de — (c) Oderbruch-blog.de Ossibecher beim Eis-Alex in Golgast

Eis-Alex ist über die regionalen Grenzen bekannt

Wir bekamen den Tipp von einem einheimischen Bekannten. Ob wir denn schon mal in Golzow, bei Eis-Alex waren? Da wir das Filmmuseum Golzow zu einer kälteren Jahreszeit besuchten, waren wir nicht auf die Idee gekommen, bei Eis-Alex einzukehren. Obwohl es hier auch ein reichhaltiges Speisenangebot gibt, aber hinterher ist man immer schlauer.

Eis-Alex ist in der Region eine Institution, nicht nur, weil das Eis hier sehr gut schmeckt, sondern auch, da es diesen Traditionsbetrieb schon seit fast 120 Jahren vor Ort gibt. Neben den Klassikern wie Schweden-, Krokant- und Erdbeereisbecher, habe ich mir einen Ossibecher bestellt, einfach aus Neugier, ob es wirklich so schmeckt, wie versprochen.

Die leckeren Eissorten werden im original DDR-Eisbecher angerichtet. Und ja, ich fühlte mich direkt in mein Kindheit zurück versetzt. Von vergangenen Zeiten kann auch der Betreiber Alex Schreiber berichten, der den Betrieb nun in vierter Generation betreibt.

Wunderbares Eis und Geschichte(n) zum Traditionsbetrieb

Alex Schreiber kann so einige interessante Geschichten über sein Familienunternehmen erzählen. Zum Beispiel, wie das Geschäft 1910 aus einer Bäckerei entstanden ist und bis in die 1970er Jahre hier noch gebacken und Brot verkauft wurde. Zeugnis geben hiervon auch die vielen Bilder an den Ladenwänden. Alle Vorfahren haben einen Platz, so dass man den Lauf der Geschichte wunderbar mitverfolgen und gleich noch eine Geschichtsstunde mitbekommen kann.

Der Golzower erzählte uns auch von seinem Großvater, der im Winter riesige Eisblöcke aus dem nahen See schneiden musste, um das Eis kühlen zu können.

Oder, wie das Geschäft zwei Weltkriege überstanden hat und und trotz des Mangels immer weitergeführt wurde. Zu DDR-Zeiten standen dann (relativ typisch, wenn es etwas Gutes gab) immer viele Leute in einer langen Schlage vor dem Geschäft an.

Leuchtende Augen bekommt der Mittvierziger, wenn er von seinen vielen Eissorten berichten kann, die er mehrmals in der Woche selbst herstellt. Auf die Frage, ob das denn noch Spaß macht, antwortet er: "Das ist soviel Arbeit, wenn das keinen Spaß machen würde, dann würde ich den Laden aufgeben" und lacht herzlich.