Leere Sandstrände & abgelegene Badestellen
Nicht nur an der Ost- oder Nordsee oder in noch weiterer Ferne kann man feinen Sand durch die Finger rieseln lassen und sich dann ins kühle Nass schwingen. Auch im Oderbruch gibt es einige Bade-Perlen, die wenig besucht im Sommer ein lohnendes Ausflugsziel für Berliner sein können.
Schon früher zog es die Hauptstädter ins Oderbruch zur Sommerfrische. Ein beliebter Badeort war die Ruschebuhne, die nun leider nicht mehr zum Baden einlädt. Doch dafür haben wir einige andere Badestellen getestet und stellen diese hier vor.
Klostersee Altfriedland
Unser Lieblings-Badesee ist natürlich der Klostersee in Altfriedland:
Idyllisch gelegen am Rande des Vogelschutzgebietes, umgeben von Wald und Schilf, kann man hier besonders gut den Sonnenuntergang genießen. Eine große Wiese mit Spielplatz bietet genügend Platz selbst für viele Badegäste. Gut besucht ist diese Badestelle eigentlich nur am Wochenende, Werktags ist man doch meistens alleine.
Die Klosterschänke, in unmittelbarer Nähe, wartet neben dem Restaurantbetrieb auch mit einen Imbiss auf. Die Klosterkirche und die Klosterruine im Hintergrund bieten einen wunderschönen Anblick.
Die Altfriedländer kümmern sich liebevoll um den Strand, schippen regelmäßig Sand auf und wollen die, wegen Baufälligkeit abgebauten, Stege wieder errichten.
Badestelle Kienitz Hafenmühle und Badestelle Kienitz Hafen
Kienitz liegt an der Oder und bietet außer den angeführten Badestellen auch die wunderschöne Radweg-Kirche, den Naturerlebnishof Uferloos und die Hafenmühle. In der Radweg-Kirche schlürft man unterm blauen Himmel leckeren Kaffee und kann selbstgebackenen Kuchen genießen. Geht man von hier, entlang des Pfades in Richtung Oder, gelangt man direkt zur Badestelle. Etwas weiter liegt dann noch die Hafenmühle Kienitz. Hier gibt es Kaffee, Kuchen und Imbiss sowie 2 Ferienwohungen (Fr-So geöffnet)
In Kienitz gibt es zwei Badestellen. Einmal die Badestelle am Kienitzer Hafen und einmal die Badestelle Kienitz Hafenmühle/Uferloos. In beiden Fällen badet man in Nebenarmen der Oder und braucht keine Angst vor starken Strömung der Oder zu haben.
Am Nebenarm der Oder an der Badestelle Kienitz Hafen wachsen am gegenüberliegenden Ufer tausende gelbe Seerosen (Fontane nannte die gelben Seerosen des Oderbruchs liebevoll Mummeln) Ein sehr schönes Naturschauspiel. (Die Seerosen stehen unter Naturschutz) Der Pfad geht über den Deich zu der kleinen Badestelle und ist recht steil.
Vorteil hier: gleich um die Ecke befindet sich die Radwegkirche (Mo/Di Ruhetag) und die Gaststätte "Zum Hafen" (geöffnet von 8-17 Uhr)
Von der Badestelle Kienitz Hafen läuft man auf dem Deich ca. 20 Minuten bis zur Badestelle Kienitz Hafenmühle/Uferloos. Nicht zu übersehen, die imposante Hafenmühle und das Erlebenisareal Uferloos. Die Badestelle liegt ebenfalls idyllisch hinter dem Deich, auch hier ist ein leicht steiler Abstieg nötig. Der Unterschied zur Hafenbadestelle: hier gibt es Bäume (mehr Schatten) und vom Deich aus, einen grandiosen Blick über den Lauf der Oder. Von hier aus werden auch die Kanus der Erlebnisstätte "Uferloos" ins Wasser gelassen. Tolle Tagestouren und geführte Kanutouren auf Oder und den Nebenarmen sind möglich. Vorteil außerdem: die Hafenmühle (Café) ist nur wenige Meter entfernt. Gegenüber stehen, ganz romantisch, Pferde auf einer Koppel und grasen entspannt. Das ist natürlich eine tolle Kulisse zum Sommerschwimmen.
In allen Fällen beim Baden in Oder und Nebenarmen der Oder gilt: hier gibt es scharfkantige Muscheln im Sand. Badelatschen zum Reingehen ins Wasser sind für Kinder und Erwachsene zu empfehlen.
Naturbadestrand Sophienthaler Polder
Entlang der Oderbruch-Auenlandschaft schlängelt sich hinter der Sydowswiese der Oderdeich zwischen Wiesen, Bäumen und Wasser parallel zur Oder. Von Sophiental läuft man ca. 10 min bis zum Naturbadestrand. Hier gibt es einen Picknicktisch, eine Feuerstelle und eine Umkleidemöglichkeit. Der Naturstrand ist menschenleer und romantisch. Einige Bäume bieten Schutz. Dieser Landstrich besticht durch Vielfalt und Schönheit und ist als europäisches Vogelschutzgebiet ausgezeichnet.
Dolgensee bei Karlsdorf
Der langegzogene Dolgensee eignet sich nicht nur wunderbar zum Wandern (einmal herum ca. 5 km) Er ist auch ein schöner Badesee.
Über einen kleinen Parkplatz, direkt an der Landstraße 34 von Reichenberg nach Karlsdorf, kurz vor der Ortseinfahrt, gelangt man innerhalb von ca. 4 min (ca. 300 Meter) zu Fuß, über einen Waldweg, zum abgelegenen Dolgensee.
Eigentlich gehört dieser See nicht mehr zum Oderbruch, da er ca. 1000 Meter von der B 158 und damit hinter der Bruchgrenze liegt. Doch dieser See ist einfach zu schön zum Baden, ruhig gelegen, mit einigen Stellen, um ins Wasser zu kommen und zu baden oder zu entspannen.
Förstersee Gorgast
Der ruhig dahin fließendem Seitenarm der Alten Oder heißt an dieser Stelle Förstersee. Hier gelangt man, versteckt hinter einem umgefallenen Baum und hinter einer Reihe Birken zu einer Badestelle mit Liegewiese und einigen Bänken und Sandzugang zum See. Die Alte Oder wirkt an dieser Stelle übrigens wie der Spreewald und lässt erahnen, wie es vor der trockenlegung des Oderbruchs in dieser Gegend überall ausgesehen haben muss.
Auf der gegenüberliegenden Seite stippen zwei Angler ihre Ruten ins Wasser. Keine Menschenseele am Strand. Idylle pur.
Baggersee Gusow-Platkow
Der Baggersee Gusow gehört zu den saubersten Seen des Oderlandes. Ein Nichtschwimmerbereich mit Bademeister sowie der feinkörnige, sehr breite Sandstrand ermöglichen Familien einen entspannten Badespaß. Ein kleiner Teil des Strandes ist für FKK reserviert. Die "jungen Wilden" lieben den Steg und die Badeinsel aus Pontons, von der sie mit Vorliebe einen Köpper ins Nasse springen.
Es gibt Toiletten, einen Kiosk und man kann vor Ort Campen (Kostenpflichtig). Die Benutzung der Anlage ist aber frei. Die östlichste Tauchschule Deutschlands hat hier ebenfalls eine Basis. (Link)
Wir parken gern am Schloss Gusow und laufen dann unter der imposanten alten Eichenallee zum See. Auf dem Gelände selbst gibt es ebenfalls Parkmöglichkeiten. Auch wenn die Tore 20 Uhr verschlossen werden, ist das Baden (dann aber ohne Aufsicht) auch bis spät in der Nacht möglich.
Hier auf dem Gelände findet jährlich im Juni das Platcore Punk-Festival statt.
Parsteinsee (Oberbarnim)
Nicht ganz Oderbruch, aber um die Ecke. Eine Perle, zum wandern, ausruhen, Natur genießen und Baden: Der Parsteinsee. Hier geht es zum Artikel.
Ruschebuhne (Gieshof)
Die Ruschebuhne (Gieshof) gehört zu unseren liebsten Badestellen. Deshalb haben wir ihr auch eine eigenen Artikel gewidmet. Schön früher tummelten sich hier die Ausflügler:innen, zumeist aus Berlin.
Die Oder tritt an dieser Stelle vor allem im Sommer zurück und Sandbönke kommen zum Vorschein. Dieser Platz ist etwas ganz besonderes und ein echter Geheimtipp. In Mittsommernächten haben wir hier auch schon wunderbare Stunden erlebt, wenn die Sonne erst sehr spät in der Nacht über der Oder untergeht.
Hier gibt es ein paar Impressionen aus unserem Insta-Kanal: