Das Frühlingswetter macht Lust, mal wieder auszufliegen. Für uns bedeutet das, die schöne Schüssel des Oderbruchs Richtung Norden zu verlassen.
Wir lassen uns von den Worten Erich Kästners leiten:
:
„Bäume schweigen, doch sie sind nicht stumm.
Man kann mit ihnen wie mit Brüdern reden
Und tauscht dabei die Seele um.“
Unser Ziel sind Baumriesen auf einer Halbinsel, die sich aus dem klaren Wasser des Parsteiner See, im Nachbarlandkreis Barnim, erhebt. Der Pehlitzwerder, bekannt durch einen der artenreichsten und dichtesten Bestände an besonders sehenswerten alten Bäumen.
Tief im Osten, schon fast an der Oder, fallen die Hänge des Oberbarnims ab ins Oderbruch. Für Brandenburg überraschend tiefe Schluchten und Täler
durchziehen die Wälder westlich von Bad Freienwalde, kleine Bäche plätschern talwärts.
Hier im nördlichen Teil des Oderbruchs wird viel unternommen, um Interessierten die Idylle der eigentümlichen Landschaft zu offenbaren. Zahlreiche
markierte Wanderwege führen zu Aussichtstürmen, Schutzhütten oder versteckten Seen.
Aktuell zum 15.12.2019 wurde die neue PlusBus-Linie 889 eingeweiht, welche den S-Bahnhof Strausberg-Nord mit Bad Freienwalde werktags im ein Stunden- und am Wochenende im zwei Stunden-Takt
verbindet. (Fahrplan abrufbar unter: www.bbg-eberswalde.de oder hier als PdF-Flyer) So ist das kleine Städtchen am Rand des Oderbruchs von Berlin aus sehr
gut zu erreichen.
Fontane war der Reise-Blogger des 19.Jahrhunderts. Nachdem er viele ferne Länder erkundet hatte, erkannte er, dass das Gute doch so nah liegt und die Heimat "nicht minder schön" ist. Fontane beschloss also sein Land zu bereisen und hierüber zu berichten. Dreißig Jahre lang "durchzog" er nach "Lust und Laune" die Mark, beobachtete, erkundete, recherchierte, sprach mit den Bewohnern und schrieb das Erlebte in seinen Notizbüchern nieder. Sein daraus entstandenes Buch, die "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" wurde damals schon zum Bestseller und noch heute zitieren viele Prospekte, Reiseführer und Reiseblogs aus Fontanes Wanderungen.
Gerade im diesjährigem Fontanejahr erleben Wanderungen durch die Mark Brandenburg eine nie gesehene Resonanz und Renaissance. Und auch unser aktuelles Ausflugsziel ist eine Hommage an die von Fontane im Kapitel „Der kleine und der große Tornowsee" beschriebene Landschaft mit Bergen, Tälern, Seen, Flüßchen, Wiesen & Wäldern und Mooren rund um Buckow, in der Märkischen Schweiz.
Bis nach Frankfurt/Oder und Słubice reicht die Sicht von den Oderbergen Lebus. Die Oder schlängelt sich hier sanft durch die Landschaft des Oderbuchs. Im Hintergrund sieht man die Hochhäuser der Grenzstadt in der Ferne schimmern. Doch die ist weit weit weg. Hier findet sich keine Menschenseele, nur vereinzelte Wanderer und Spaziergänger. Das ist relativ typisch für diesen Landstrich. Will man Ruhe und Erholung, findet man diese im Brandenburger Umland.
Die Überflutungswiesen liegen breit vor den Oderbergen. Ein Paradis für Mensch und Tier. Vielzählige, auch sehr seltene Pflanzen (zB. die Adonisröschen) wachsen auf den Hängen und Wiesen. Die Wege entlang der Alten Oder sind gut zu bewandern und mit dem Fahrrad zu befahren.
Die Priesterschlucht gehört mit ihren Ausläufern zur ostbrandenburgischen Platte. Hier haben sich sehr eindrucksvoll, durch das Schmerzwasser der letzten Eiszeit, Hänge und Rinnen gebildet, die sich wunderbar zum Wandern und Entspannen eignen.
Durch das vorherrschende Klima des Wechsels aus Terassen und der Schlucht konnte sich hier ein besonderes Biotop ansiedeln. Unter den vielen hier heimischen Pflanzen befinden sich auch einige geschützte und seltene Arten, wie das Adonisröschen (Adonis vernalis) und der Haargras-Steppenrasen mit Pfriemengras-Beständen, welche im restlichen Odergebiet sonst kaum zu finden sind.
Der Baasee liegt ganz in der Nähe von Altranft zwischen Bad Freienwalde und Wriezen in einem Talkessel, umgeben von Bergen, 75 Minuten von Berlin entfernt.
Das Mischwaldgebiet ist neben dem Lug ins Land eines der schönsten Ausflugsziele der Gegend und gehört zum Sonnenburger Forstrevier, welches, wegen seines besonderen Baumbestands, zu den berühmtesten Waldgebieten Deutschlands zählt. Schon Fontane wurde vom Baasee begeistert. Er beschrieb ihn in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Der See ist ähnlich wie die Unterfutter-Eiche, mit alten Mythen und Sagen umwoben.
Und nicht nur das. Hier finden sich auch auf kleinstem Gebiet: der höchste Baum Brandenburgs, viele Wanderwege, das Baasee-Moor - mit wilden Orchideen- sowie die skurrile Waldschenke, in der vor allem am Wochenende immer viel Trubel herrscht.....
Nicht nur an der Ost- oder Nordsee oder in noch weiterer Ferne kann man feinen Sand durch die Finger rieseln lassen und sich dann ins kühle Nass schwingen. Auch im Oderbruch gibt es einige Bade-Perlen, die wenig besucht im Sommer ein lohnendes Ausflugsziel für Berliner sein können.
Schon früher zog es die Hauptstädter ins Oderbruch zur Sommerfrische. Ein beliebter Badeort war die Ruschebuhne, die nun leider nicht mehr zum Baden einlädt. Doch dafür haben wir einige andere Badestellen getestet und stellen diese hier vor.
Hier in Dannenberg holen wir gern unsere frische kalte Milch direkt von der Kuh. In die vollautomatische und moderne Milchzapfanlage steckt man einen Euro, stellt sein Gefäß darunter und schon läuft ein Liter kühle frische Milch hinein.
Für alle, die nur schnell mal kosten wollen: es gibt auch Becher (0,5l) für 50 Cent, einfach zum Probieren. Köstlich.**
Im hinteren Teil befindet sich ein kleiner Hofladen, im Stil eines Tante-Emma-Ladens, der allerlei aus der Region anbietet.
1727 wurde das "Lange Haus" erstmals erwähnt. Hier befinden sich acht kleine Wohneinheiten a 30m², mit einer Küche direkt am Eingang, einer Stube und einem kleinen Schlafkämmerchen. Im Schnitterhaus lebten die Saisonarbeiter der Gutsbesitze.
In Altfriedland wohnen immer noch Menschen, die selbst zu DDR-Zeiten mit ihren Familien hier gewohnt haben. Doch inzwschen beherbergt das fast 40 Meter lange, imposante Gebäude nur noch die Heimatstube des Ortes.
Das Oderbruch bietet durch seine weitläufigen, natürlichen Auen und Wiesen die Möglichkeit zum Entspannen und Natur-Genießen.
Einfach die Picknickdecke ausbreiten, hinlegen und in dem Himmerl schauen. Das Vorbeiziehen der Wolken wird zum Suchrätsel (wo ist das Hundegesicht?) für Tiere, Monster und andere kreative Gedanken oder einfach auch mal gar nichts denken.
In diesem typischen kleinen brandenburger Städtchen wohnen derzeit ca. 8.000 Einwohner.
Neben einigen Einkaufsmöglichkeiten, Kunst, Kultur bietet der Kanuverleih Wriezen auch die Möglichkeit zur sportlichen Aktivität.
Von hier aus werden interessante Touren auf dem Wasser organisiert und Boote verliehen. Zu bestimmten Zeiten wird der Hafengrill angeworfen und selbstgebrautes Bier zur Verköstigung angeboten.